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AutorenbildProf. Dr. Martin Middeke

Blutdrucktherapie bei Diabetes

Aktualisiert: 27. Juni 2019

Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist ein erhöhter Blutdruck sehr häufig. In einer aktuellen internationalen Studie hatten 90% der Diabetiker eine Hypertonie in der Vorgeschichte. Nur 51% hatten einen Blutdruck unter 140/85 mmHg unter antihypertensiver Therapie. Unter 130/80 mmHg waren es 26%. Welche Therapieziele sind nun anzustreben? Der Zielblutdruck für Patienten ohne Diabetes und für hypertensive Diabetiker wird seit der Publikation der SPRINT-Studie und neuer Ergebnissen aus der ACCORD-Studie wieder intensiv diskutiert. Dies betrifft insbesondere den systolischen Blutdruck. Diabetiker haben typischerweise eine isolierte bzw. überwiegend systolische Hypertonie (>140/<90 mmHg). Dies ist Folge der Augmentation des systolischen Blutdruckes bei fortgeschrittener, arterieller Gefäßsteifigkeit und bereits ein wichtiger Hinweis auf einen Gefäßschaden mit erhöhten kardialen Risiko. Zur genauen Charakterisierung kann die Pulswellenanalyse eingesetzt werden zur Messung der Pulswellengeschwindigkeit als Biomarker der Gefäßsteifigkeit und zur Bestimmung des aortalen/zentralen Blutdruckes und des Augmentationsindex. Diabetiker haben auch häufig einen gestörten circadianen Blutdruckrhythmus mit unzureichender Nachtabsenkung bei evtl. sogar normalem Tagesblutdruck, eine sog. maskierte, nächtliche Hypertonie. Daher ist die ambulante Blutdruckmessung über 24 Stunden (ABDM) von besonderer Bedeutung bei Diabetikern zur Charakterisierung der Hochdruckform und zur Adjustierung der antihypertensiven Medikation auch hinsichtlich der Dosierungsintervalle.

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